Geschichte unserer Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Palzing bedankt sich bei allen Stellen und Personen, ohne deren Auskünfte und Nachschlagematerial dieser Überblick über die Geschichte der Feuerwehr in Palzing gar nicht möglich gewesen wäre.

Die Freiwillige Feuerwehr Palzing in der Nachkriegszeit

Als erste Kommandanten der FFw Palzing fungierten in diesem Zeitabschnitt Georg Mauermayer (um 1950-51 ), Stefan Schmidt (um 1953), Martin Summerer (bis 1963) und nochmals Georg Mauermayer (1963 - 9. Jan. 1969). Dabei wurden sie unterstützt von den zweiten Kommandanten Josef Eichler (bis 1957) und Lorenz Widmann (1957 bis 1969). Die in den Gemeindeakten erwähnten Zeugwarte waren Johann Mauermayer (1948-49), Georg Sperrer ( bis 1964 ) und Josef Thalhammer (Omer, 1964-69). Sie waren nicht nur mehr für die Reinigung der Löschrequisiten zuständig, sondern mußten auch noch Treibstoff und Öl für die Motorspritze organisieren.

Erster uns bekannter Kassier der FFw Palzing war Georg Hellinger, der dieses Amt von 1946 bis zu seinem Tode im Jahr 1958 ausführte. Seine enge Verbundenheit mit der Feuerwehr wird darin aufgezeigt, daß er den Kaufpreis der Feuerwehrfahne vorfinanzierte. Die Kassenführung der Palzinger Feuerwehr übernahm sein Sohn Georg Hellinger, der ebenfalls durch seine Kaufmannstätigkeit dafür die besten Voraussetzungen hatte. Als letzter bekannter Signalist der FFw Palzing, während des Krieges bis 1953, war Xaver Hoisl (Fischer in Palzing) aktiv. Bei einem Brand oder auch bei einer Übung fuhr er mit dem Fahrrad durchs Dorf, hielt immer wieder an, wobei er mit seiner Trompete das Alarmsignal geblasen hat. Ab 1953 wurde bei einem Einsatz mit den Kirchenglocken geläutet. Noch im Dezember 1945 wurde der FFw Palzing eine sogenannte Einheitsmotorspritze zugeteilt. Diese Tragkraftspritze bezeichnet man als TS 8 und sie wird von einem DKW-Motor mit 28 PS angetrieben. Für die Instandsetzung, Überprüfung, Schätzung und Transport dieser Motorspritze entrichtete die Gemeinde Palzing an den Kreisbrandinspektor Wagner aus Weihenstephan 58,90 RM. Diese Motorspritze konnte nicht trocken gefahren werden, da sie mit dem Ansaugwasser gekühlt wurde. Zudem war es sehr schwierig, die TS 8 anzuwerfen, aber wenn sie erst einmal ging, war sie enorm leistungsfähig. Dies bestätigte uns der spätere Maschinist Georg Sperrer.

Erst im Mai 1946 wurde die Mannschaft auf die neue Spritze eingewiesen. Im Jahr darauf, also 1947, ließ die Gemeinde die Helme der Feuerwehr rot und weiß streichen und hat beim Bigerl in Freising für 179,72 RM Ausrüstungsgegenstände gekauft. Ein Vulkanisiergerät der Firma Alfred Svetlik, Regensburg, (Generalvertrieb technischer Artikel, Maschinen und Apparate) wurde 1949 angeschafft. Das Vulkophan-Schnellvulkanisiergerät Modell 1949 für 34,50 DM wurde wohl zum Flicken der Schläuche benutzt. Im Dezember 1967 erhielt die FFw Palzing eine neue Tragkraftspritze der Marke Bachert, Feuerwehrgerätefabrik in Bad Friedrichshall-Kochendorf mit der Bezeichnung TS 8/8-VW. Letzteres steht für den eingebauten VW-Boxermotor mit 34 PS. Zu den Einsätzen und Übungen transportierte man die Einheitspritze zu Anfang auf den landwirtschaftlichen Anhängern oder mit dem Auto von Georg Hellinger. Zu Beginn der sechziger Jahre erwarb die Gemeinde einen speziellen FFw-Anhänger, der direkt vom Traktor gezogen werden konnte. Auch die Bachert TS 8/8 und ihr Zubehör waren in diesem Anhänger untergebracht.

Neben zahlreichen Übungen sei noch erwähnt, daß am 27.5.1964 im Oberdorf am Mühlbach eine „Inspektierung“ stattfand. Hierbei beteiligten sich auch die Feuerwehren von Haindlfing, Wolfersdorf und Berghaselbach. Bei dieser Großübung wurde eine Druckleitung vom Mühlbach bis zur Kirche aufgebaut. Dabei waren die vier Motorspritzen der beteiligten Feuerwehren im Einsatz. Die alte Handspritze hat man 1945 für 100 RM verkauft. Die Pumpe wurde abgebaut und der Wagen als Jauchewagen genutzt. Die Beteiligung an Festen von anderen Feuerwehren kann erst ab 1951 nachgewiesen werden. Dieses waren das 80 jährige Stiftungsfest der FFw Zolling (1951), die Fahnenweihe der FFw Jägersdorf (1951) und das Stiftungsfest in Haindlfing (1952) mit einer Abordnung von jeweils 10 Mann.

Abordnung bei Einweihung der Amperbrücke

Einweihung der Amperbrücke 1952:

Ebenso nahm man am 11.5.1952 an der Einweihung der Palzinger Amperbrücke mit einer Abordnung teil. Diese Festlichkeiten mußten zum Ärger der Palzinger Feuerwehrleute ohne Fahne besucht werden. Darum wurde 1953 auf Initiative des 1. Kommandanten Stefan Schmid und des Kassiers Georg Hellinger der Kauf der Feuerwehrfahne getätigt.

Einweihung der Fahne

Fahnenweihe 1953:

Die Fahnenweihe und die anschließende Feier wurden am 17.5.1953 in der Palzinger Kirche und beim Wirt in Palzing abgehalten. Die Fahne wurde durch die Spenden der Einwohner von Palzing finanziert Um Geld in die Feuerwehrkasse zu bekommen, hielt man am 25.1.1953 einen Faschingsball beim Palzinger Wirt ab. Stefan Schmid, 1.Kom., war immer sehr darauf bedacht, daß Geld in der FFW-Kasse war, darum belebte er die Christbaumversteigerung im Jahr 1954 wieder. Für diese Versteigerung mußte natürlich ein Christbaum her. Stefan Schmid und Lorenz Widmann „organisierten“ diesen aus dem Kirchsteigwald des Grafen von Thalhausen. Als sie bereits auf dem Heimweg waren, wurden sie von dem gestrengen Polizisten Fahrmeier aus Zolling erwischt. Die aufgebrummte Geldstrafe übernahm die Gemeinde. Die anschließende Versteigerung bescherte der Feuerwehr eine stattliche Einnahme. Des weiteren kann aus den Gemeindeakten ersehen werden, daß in all den Jahren ein Beitrag zum Feuerwehrverband entrichtet und eine Feuerbeschau abgehalten wurde. Diese wurde zuletzt vom Kaminkehrermeister Hans Pertl aus Attenkirchen vorgenommen. Dabei überprüfte man unter anderem auch den Zustand der Feuermauern in den Gebäuden.