Geschichte unserer Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Palzing bedankt sich bei allen Stellen und Personen, ohne deren Auskünfte und Nachschlagematerial dieser Überblick über die Geschichte der Feuerwehr in Palzing gar nicht möglich gewesen wäre.

Der Bau des Feuerhauses

Am 12.12.1901 beschloß der Palzinger Gemeinderat unter Bürgermeister Abstreiter in einer öffentlichen Sitzung den Bau eines Feuerhauses, die Anlage einer Wasserreserve und den Ankauf von neuen Schläuchen. Vermutlich ist die Wagenremise beim Wirt zu klein geworden oder der Wirt benötigt diese selbst. Das neue Feuerhaus sollte in der Nähe des Wirtes entstehen. Man fand den richtigen Platz im Garten des Michael Pauli, Waldhauser in Palzing. Er lag genau gegenüber dem Wirtshaus. Schon am 11.2.1902 ließ man von Bezirksbaumeister Leonhardt einen Kostenvoranschlag anfertigen. Kostenvoranschlag für Herstellung eines Feuerspritzenhäuschens für die Gemeinde Palzing KgI. Bezirksamt Freising

der Gemeinde Palzing mangelt, eines Feuerspritzenhäuschens zur Unterbringung der Feuerspritze, die Gemeinde hat sich nun entschlossen, nach anliegendem Plan, ein solches herzustellen, die Herstellungskosten sind nachfolgende

Erdaushub, den Überschuß auf 10 m zu entfernen und auszubreiten 8,5 cbm (Streifenfundamente) 5,10 M
Mauerwerk in Kalkmörtel mit neuen Backsteinen aus der Ziegelei Berghaslbach, Fundament und aufgehendes Mauerwerk 12,28 cbm 171,90 M
Backsteinpflaster, flach auf 10 cm hoher Sandschichte 4,5 m x 3,7 m = 16,65 qm 4,87 M
Innerer und äußerer Kalkmörtlputz incl. 3 x tünchen 92,6 qm 46,30 M
Einfache Plattendeckung incl. Latten und Späun 32,86 qm 59,15 M
Weißdecke incl. Schalung und Rohrmatten 16,65 qm 33,30 M
Kantig beschlagenes Bauholz für Balken und Dachstuhl, die sichtbaren Holzteile mit 3 x Carb. Anstrich 56,16 M
Eisenträger 16 cm hoch, 2,5 m lang 10,00 M
Einfahrtsthor 2 x 2 m groß, incl. Gerippe aus Falzbrettern, zweiflüglig, incl. Beschläge und 3 x Carb. Anstrich und Vorhängeschloß 25,00 M
4 Drahtgitter 2,00 M
Windbretter 7,44 M
Kostenvoranschlag und Planfertigung 5,00 M
Zur Abrundung 3,78 M
Gesamt 450,00 M

Ebenfalls zum Kostenvoranschlag wurde ein Schuldentilgungsplan beim Königl. Bezirksamt Freising eingereicht. Das Feuerspritzenhaus finanzierte der Palzinger Wirt Josef Grepmair. Er lieh der Gemeinde Palzing 450 M, die in drei Jahren durch jeweils 150 M zurückbezahlt wurden. Die Zinsen betrugen 4%. Am 6. Juni 1902 erhielt die Gemeinde Palzing die Genehmigung zum Bau des Feuerhauses, unter der Voraussetzung, daß der Distriktsstraßengrund nicht berührt wird. Anscheinend wurde sofort mit dem Bau begonnen, weil im Bautenverzeichnis der Gemeinde die Vollendung des Feuerhauses am 14. Juni 1902 angegeben wird. Durch die geleisteten Hand- und Spanndienste der Gemeindebürger konnten die Kosten für den Bau er-heblich gesenkt werden. Laut einer Nebenrechnung der „Gemeindekassa“ betrug dieser nur noch 376,70 M. Im Januar 1906 wurde mit 156 M die letzte Rate der Feuerhausschuld an Josef Grepmair getilgt. Dieses sogenannte Feuerhaus stand hier gegenüber dem Wirt bis 1932, dann erfolgt der Abbruch. Gründe hierfür sind nicht bekannt

Ausgaben zum Feuerhausbau

für Steine an Wöhrl, Sebastian 132,65 M
für Steine an Völkl, Michael 1,95 M
für Steine an Pauli, Michael 15,00 M
für Kalk an Huber, Georg 18,00 M
für Rohrmatten, Cement, usw. an Thalmair (Baugeschäft in Freising) 27,99 M
für Nägel an Wolf 3,90 M
für Dachplatten an Riesch 10,72 M
für Latten an Pauli 1,35 M
für ein Brett an Abstreiter 2,00 M
für Bauholz zur Ortskasse 10,00 M
dem Maurer Lohmair, Stefan 33,00 M
dem Zimmermann Loibl, Sylvester 21,00 M
dem Schmiede Xaver Schmid 7,30 M
für Anwerfen des Holzes Riedl (Mautner) 3,00 M
für ein Schloß zum Feuerhaus 1,70 M
für Anfahren der Steine 25,20 M
für Sand und Wasser fahren 18,00 M
für Kalk fahren 2,00 M
für geleistete Handdienste 32,00 M
für Herstellung der Rechnung 5,00 M
Gesamtausgaben 376,70 M