Geschichte unserer Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Palzing bedankt sich bei allen Stellen und Personen, ohne deren Auskünfte und Nachschlagematerial dieser Überblick über die Geschichte der Feuerwehr in Palzing gar nicht möglich gewesen wäre.

Unsere Feuerwehr gegen Ende des 19. Jahrhunderts

In dieser Zeit spielten sich die meisten Aktivitäten der Feuerwehr beim Palzinger Wirt ab. Dies wird aufgezeigt, indem schon 1875 der Gastwirt Josef Grepmair als Zeugwart aufgeführt wird. Außerdem werden in der Wagenremise beim „Wirth“ die Feuerlöschrequisiten, sprich Feuerlöschmaschine, Feuer- und Steigerleitern aufbewahrt. Das Löschmittel Wasser war bei Einsätzen und Übungen ausreichend vorhanden. Hierzu dienten im Unterdorf die Arme der unregulierten Amper und im Oberdorf der Mühlbach. Nach den Übungen wurde die Gast- und Tafern-Wirtschaft Grepmair aufgesucht. Von 1878 bis 1901 findet man in den Gemeindeakten hauptsächlich Daten über Neuanschaffungen der Gemeinde für die Feuerwehr, über Vergütungen der Zeugwarte, über Entschädigungen für die Vertreter der FFW Palzing bei Bezirksversammlungen und über die örtliche Feuerbeschau. Aus den Verzeichnissen und Belegen kann man die ersten Führer der Feuerwehr erkennen, anfangs Josef Hoisl und später Josef Sperrer. Auch ein Vorstand wird erwähnt, der Palzinger Müller Karl Brunner. War hier vielleicht schon ein Verein vorhanden?

Die ersten Zeugwarte der Freiwilligen Feuerwehr Palzing waren Josef Grepmair (1876), Michael Kettner (1878-79), Mathias Hagl (1880), Mathias Hölzl (1881- 1898) und Josef Hebting (1901). In den 17 Jahren als Zeugwart hat Mathias Hölzl, Ampermann in Palzing, von der Gemeinde zwischen 2M und 6,70M pro Jahr erhalten. Dafür mußte er die Feuerlöschrequisiten reinigen, die Schläuche trocknen und die Spritze in „bereitbarem“ Zustande erhalten. Für Fahrten mit der Feuerspritze erhielten Anton Zellner (1881 bis 1884), Josef Sperrer (1898) und Joseph Hoisl (1900 und 1901) zwischen 4,95 und 14,85 M aus der „Gemeidekassa“. Bei diesen Fahrten kann nur noch teilweise festgestellt werden, wohin gefahren wurde. Es handelte sich dabei um Fahrten zu Bränden in der Umgebung und zu Inspektionen, wie 1897 in Kirchdorf und am 8.9.1900 in Wippenhausen. Außerdem wurden die Bezirksfeuerwehrversammlungen in Moosburg (1898) und in Freising (1899) besucht. Bei den Neuanschaffungen verhielt es sich ziemlich ruhig , da die Feuerwehr zwischen 1873 und 1875 erst ihre Grundausstattung erhalten hatte. Es wurden meist Verschleißteile wie Hanfschläuche und dergleichen erworben.1880 gehen 50 Pfennig an Joseph Lindinger aus Thalhausen, dafür hatte er 3 Feuerwehrschläuche „gemerkt“ (markiert?). Im gleichen Jahr bezahlte die Gemeinde 2 M für 60 „Dachbladen“ zum Feuerhaus. Daraus geht hervor, daß die Gemeinde Palzing die Wagenremise beim Wirt gepachtet haben muß. Wäre sie sonst für die Dacheindeckung verantwortlich? 1883 erhielt die FFW Palzing zwei neue Feuerhaken und 4 große Steften (?) von Xaver Schmid, Schmiedemeister in Palzing und 17,5 „Metters“ Hanfschlauch mit Ortsnamen von Franz Mühling, Seilermeister in Freising ( per „Metter“ 1,55 M). Bei Carl Craighero, Mode-, Schnitt-, Weiss- und Wollwaren, Bettfedern und fertige Betten in Freising wurde 1892 für 2,50 M Stoff für eine neue Feuerspritzendecke gekauft. Im Jahr 1897 wurde durch Josef Sperrer ein neues Signalhorn angeschafft. Die nächste Investition war ein 30m prima Normalhanfschlauch und ein Paar Gewinde für 45,50 M von Franz Mühling im Jahr 1900. lm Jahr darauf beschränkten sich die Neuanschaffungen auf 20 Verdichtungsschrauben für die Löschmaschine. Für die-se Anschaffungen erhielt die Gemeinde aus der „Staatskassa“ einen Zuschuß für Feuerlöschzwecke in Höhe von 49,80 M.

Bereits 1880 wurde in der Gemeinde Palzing eine Feuerbeschau durchgeführt. Zwei Jahre später erhielten Rott, Kaminfegermeister und Josef Kaiser, Bauführer von der Gemeinde 16 M für die Durchführung der Frühjahrs- und Herbstfeuerbeschau. Ab 1883 führte ein gewisser Jakob Kagerbauer, Kaminkehrermeister, mit Josef Kaiser diese Tätigkeit durch. Ob sich der Bürgermeister, wie in den umliegenden Gemeinden, daran beteiligte, konnte nicht festgestellt werden. Wahrscheinlich wurde die Feuerbeschau vom Bezirksamt verordnet, denn sonst hätte man diese mit Gemeindepersonen durchführen können. Hierbei wurden sämtliche Feuerstellen (Herde, Backofen), Kamine, Selchkammern sowie die Feuermauern in der Gemeinde überprüft. War der Zustand nicht mehr ordnungsgemäß, mußten die Schäden sofort beseitigt werden oder es drohte ein Bußgeld.